Trockener Sex (englisch dry sex) ist eine in Subsahara-Afrika verbreitete Sexualpraktik. Bekannt
wurde trockener Sex vor allem im Zusammenhang mit Aids, da er eine Übertragung des HI-Virus
erleichtert.
Für trockenen Sex führt die Frau sich ein Pulver aus zerriebenen Kräutern, Wurzeln oder sogar
kleinen Steinchen, bzw. Aluminiumhydroxidsteinchen in ihre Vagina ein. Der Lubrikation wird damit
entgegengewirkt, denn das Vaginalsekret wird durch das Pulver gebunden. Der Scheidenvorhof und die
Scheide werden somit künstlich trocken gehalten, wodurch sich für den Penis des Mannes beim
Geschlechtsverkehr der Reibungswiderstand und vermeintlich der Lustgewinn erhöht. Daraus folgen
schmerzhafte Verletzungen der Scheidenhaut. Diese machen sie durchlässiger für alle Arten von
Erregern, insbesondere aber für HIV. Auch ohne mechanische Verletzungen stellt diese Praxis einen
erheblichen Eingriff in das Vaginalmilieu dar, denn das Vaginalsekret dient dem Schutz vor
Infektionen des weiblichen Genitaltraktes. Auch der Penis kann hierbei verletzt werden, vor allem
die zartere Eichelhaut.
Dieser Praxis zugrunde liegt die Annahme, dass die Scheide trocken, eng und heiß sein muss, um den
Mann sexuell zu befriedigen. Insbesondere ältere Frauen wenden deshalb diese Methode an, um
weiterhin sexuell attraktiv zu sein. Der gewünschte Lustgewinn ist hierbei einseitig zugunsten des
Mannes.