Tease and Denial (engl. für Erregen und Verweigern), auch Orgasm Denial oder T&D, ist ein
Sammelbegriff für all jene sexuellen Praktiken, die eingesetzt werden, um die sexuelle Erregung
eines Menschen intensiv zu steigern, jedoch ohne demjenigen das Erleben eines Orgasmus zu
ermöglichen. Diese sexuellen Spielarten sind meist Teil einer partnerschaftlichen Sexualbeziehung,
unabhängig von Geschlecht, sexueller Neigung und Orientierung. Üblicherweise wird diese Technik
eingesetzt, um das Gefühl sexueller Frustration und Erregung der Person zu steigern und sie einmal
oder mehrmals an den Rand eines Höhepunkts zu bringen, ohne sie diesen erreichen zu lassen. Der
Effekt dieses mehrfachen Erregens und der Verweigerung des Orgasmus kann sowohl bei Frauen als auch
bei Männern zu einer stark gesteigerten sexuellen Erregung führen, so dass der Orgasmus im Anschluss
an ein T&D-Szenario als deutlich stärker beschrieben wird als bei anderen Praktiken.
Die sexuelle Erregung einer Person so weit zu steigern, dass diese am Rand eines Orgasmus steht,
wird nach dem englischen Ausdruck für Rand edge auch als Edging bezeichnet. Bei Männern, die im
Rahmen eines Tease-and-Denial-Szenarios erregt werden, wird das Auftreten des Präejakulats oft als
Edge betrachtet. Die mehrfache Stimulation bis kurz vor den Orgasmus und dessen wiederholte
Verweigerung kann aber auch zu anhaltender sexueller Frustration führen. Bei Männern kann es zu
Schmerzen und einer bläulichen Verfärbung des Hodensacks kommen, die im Englischen als Blue Balls
(engl. für blaue Eier) bezeichnet wird. Ursache dieser Verfärbung ist die durch die Erregung vom
Parasympathikus gesteigerte Blutzufuhr in die männlichen Geschlechtsorgane. Während dies geschieht,
wird der venöse Abstrom durch den arteriellen Druck des Blutes behindert (Kongestion). Findet kein
Orgasmus statt, sondern wird die Stimulation fortgesetzt, kommt es zum teilweise schmerzhaften
Druckanstieg und zur Ansammlung von Blut und Lymphe in den Hoden. Das am Abfluss gehinderte
sauerstoffarme Blut erzeugt die bläuliche Verfärbung und gilt ebenfalls als Indiz für ein im
sadistischen Sinne "gelungenes" Tease-and-Denial-Szenario.
Eine ganze Reihe von T&D-Sessions führt manchmal zu einem sogenannten unvollständigen oder
ruinierten Orgasmus, wobei bei Männern zwar oft eine Ejakulation stattfindet (vgl. Prostatamassage),
aber es wird keine sexuelle Entspannung empfunden. Die nachfolgende sexuelle Frustration und erhöhte
sexuelle Erregbarkeit können dann für erneute T&D-Spielarten ausgenutzt werden.
Wie lange die Erregung dauert und wie häufig der Orgasmus verweigert wird, variiert von Paar zu
Paar. Häufig wird diese Technik mit BDSM, insbesondere der weiblichen Dominanz, assoziiert und ist
in diesem Bereich oft Teil der Orgasmuskontrolle, der Keuschhaltung oder der CBT. Ein
wesentliches Element ist dabei das Spiel mit Macht und Ohnmacht, um das Gefälle zwischen dem
stimulierenden, kontrollierenden und dem passiven Partner körperlich erlebbar zu machen. T&D wird
aber auch in Beziehungen ohne jeglichen Bezug zu sadomasochistischen Praktiken zur intensiven
Luststeigerung eingesetzt.
Zu unterscheiden ist T&D von spirituell inspirierten Praktiken der Ejakulationvermeidung wie
Karezza .